28 Januar 2006

 

falls Ihr vorhabt, uns zu besuchen...

... schreibt Euch schon mal das hier auf:
am besten, Ihr fliegt nach tokyo und kommt dann mit dem shinkansen hoch (500 km, drei Stunden, kann man leider nicht mehr online buchen, ist aber meistens auch ohne vorherige reservierung kein problem, es reicht, dann bei der abfahrt am schalter einen platz zu reservieren). vor allem, wenn Ihr in japan noch woanders hinfahren wollt kyoto z.b. finde ich ein muß) lohnt sich ein Japan Rail Pass, für den man vorher im ausland einen gutschein kauft und den dann in japan einlöst (siehe http://www.japanrailpass.net/de/de001.html). theoretisch könntet Ihr auch nach morioka-hanamaki fliegen, das ist der flughafen bei uns um die ecke, aber das ist umständlicher und teuer, wir haben es noch nie geschafft und kennen auch niemand, der von deutschland aus so geflogen ist. Ihr müßtet dazu nach osaka oder nagoya fliegen und dann mit einem JAL-inlandsflug weiter. ich würde aber abraten. der shinkansen ist bequem und schnell, und man sieht ein bißchen was vom land. vom Flughafen fahrt Ihr mit dem narita-express nach tokyo-eki (hbf), (timetables unter http://www.jreast.co.jp/nex/timetable/from_narita/shinjyuku/index.html),von dort per tohoku-shinkansen zu uns (siehe http://www.world.eki-net.com/e_Trainsearch/e_timetable/e_tohoku_d/index.html). ganz einfach. den flug buchen kann man sehr gut bei H.I.S. Travel, Carl-Theodor-Reiffenstein Platz 11, 60313 Frankfurt/M, Tel. 069 - 29 28 36), das ist ein japanisches unternehmen. seit jahren sehr gerne buche ich auch bei www.ars-flugreisen.de, die sind in bockenheim und extrem nett und schnell und zuverlässig, ganz besonders die geschäftsführerein frau kerpen, die auch einen guten draht zu JAL in frankfurt hat. auf der ARS-homepage kann man auch sehr schnell und übersichtlich flüge recherchieren. voilà.

27 Januar 2006

 

sonnenuntergang am bodensee



tja, wieder nichts neues aus japan heute, denn wir sind immer noch hier am see, und alles ist friedlich. und aus kitakami gibt es auch nichts aufsehenerregendes zu berichten.



dafür hier einige links zu japan:




wundervolle animationen darüber, wie man sich in verschiedenen situationen benimmt (unbedingt ton einschalten):

http://www.how-to-bow.com/

alles über sushi (unbedingt mit ton anschauen):
http://video.google.com/videoplay?docid=-892542405730558424&q=sushi

das wetter:
http://www.jma.go.jp/jma/indexe.html

newsgroup von deutschen in japan, fragen und infos zu allem, was mit japan zu tun hat:
http://groups.yahoo.com/group/dinj/

online-journal über leben in japan:
http://japanlive.dinj.de

nette kolumne zu japan:
http://leisewelt.dinj.de/

großartige seite über den in japan sehr populären, aber meist abstrusen gebrauch des englischen:
http://www.engrish.com/

schnee in japan (nicht bei uns, soviel dann doch nicht):
http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9MTIwODcmbnI9NQ_3_3,00.html


wird fortgesetzt.




25 Januar 2006

 

and now something completely different

nämlich das rezept meines superschnellen lieblings-schokoladenkuchens, der sowohl in japan als auch in deutschland und sonstwo immer wieder gern gegessen wird:
200 g butter mit 200 g dunkler schokolade schmelzen.
200 g zucker + 200 g feingemahlene mandeln dazu,
4 eier reinrühren
und schließlich noch ein päckchen vanillezucker, ein halbes päckchen backpulver und eine prise salz. wer's dunkel mag, kann auch noch kakaopulver dazugeben.
im auf 160° vorgehezten backofen ca. 35 min backen, lieber etwas zu kurz als zu lang, weil dann das innere noch schön saftig-cremig ist (evtl. mit einem hölzchen hineinstechen, um dies zu prüfen). mit puderzucker bestäuben (oder VOR dem backen mit mandelplättchen).
itadakimasu!
dies sagt man auf japanisch im sinne von "guten appetit", wörtlich bedeutet es "ich empfange".


21 Januar 2006

 

gut lachen...

... haben diese beiden, denn während unseres heimaturlaubs in deutschland gab's nur wenig schnee, und in den häusern ist es WARM! man kann im schlafanzug rumlaufen und frühstücken, nur einen pullover tragen, ohne mütze schlafen und sogar ohne wärmflasche. fast vergessene behaglichkeit macht sich breit, alle kurieren ihre schnupfennasen aus und genießen den luxus der zentralheizung. nur die klodeckel sind hierzulande ein bißchen kalt.

leider mußte aber der arme thomas inzwischen zurück; zwei wochen urlaub am stück sind in japan eigentlich sowieso undenkbar und wurden wahrscheinlich nur aufgrund seiner sonderstellung als ausländer genehmigt. was er telefonisch aus kitakami berichtet, läßt einen gleich wieder frösteln: -2°C im haus bei seiner ankunft, das wasser im bad eingefroren trotz komplett abgestellter wasserzufuhr, und anhaltender dauerfrost. das obergeschoß trotz schlafmütze und mehrerer wärmflaschen zu kalt zum schlafen, also futon-biwak im geheizten wohnzimmer. außerdem hat in seiner abwesenheit eine dramatische rettungsaktion stattgefunden, wie er heute erfuhr: auf das halb unter dem dach geparkte auto drohte ein tonnenschwerer eis-schnee-klumpen zu stürzen, weshalb seine gesamte arbeitsgruppe anrückte, mit vereinten kräften das auto beiseite hob und das eis vom dach beseitigte. so ist japan, da gibt es noch teamgeist.

ich grüble momentan, was passiert wäre, wenn ich vor der abfahrt tatsächlich vergessen hätte, das gas in der küche abzustellen. wir haben da nämlich einen kleinen, in den herd integrierten und mit offener flamme betriebenen fischgrill, in dem ich mir die letzte scheibe brot als frühstück toasten wollte. sie verbrannte leider in der aufbruchshektik. und ich war mir während der ganzen langen reise und noch einiger tage überhaupt nicht sicher, ob ich die brotkohle dann nur rausgerissen oder dabei auch das gas ausgeschaltet hatte. interessant wäre nun gewesen zu sehen, ob dadurch dann das haus abgebrannt oder nur das eis auf dem dach abgeschmolzen und in der wasserleitung gar nicht erst entstanden wäre ...

05 Januar 2006

 

kleiner luxus und blanker wahnsinn

wie angenehm der beheizte klositz wirklich ist, über den wir anfangs gelacht haben, merkt man vor allem, wenn jakob (er kann inzwischen alle im haus vorhandenen geräte nach belieben an- und ausstellen, von manchen weiß er sogar schon mehr als wir) ihn heimlich abgedreht hat. und das hinterteil sich dann auf kaltes plastik senkt, das raumtemperatur (5°C) hat.

beheizte klositze sind eines der angenehmen dinge des japanischen alltags. die straßenverhältnisse im winter sind es nicht. momentan sind alle straße blankes eis, sogar die großen hauptstraßen. es wird wenig geräumt und fast nie gestreut. manchmal kann ich es mir nicht verkneifen, an der ampel die türe zu öffnen und kurz einen fuß auf die straße zu setzen - und es ist IMMER so glatt wie es aussieht. unglaublich, daß nicht mehr passiert, daß überhaupt noch unverbeulte autos rumfahren. und mit welchem gleichmut die japaner das hinnehmen, in deutschland wäre die hölle los. es fahren halt alle sehr langsam und vorsichtig.
und das, wo es doch so viel heißes wasser im boden gibt, daß man dami die straßen bis in die hinterletzten bergdörfer aufauten könnte. auf hokkaido werden tatsächlich manche straßen mit heißem quellwasser schnee-und eisfrei gehalten.

04 Januar 2006

 

noch mehr schnee



ja, tut mir leid, aber es wird ein schnee-blog! 40 neue zentimeter heute morgen = 3 stunden schippen, zuletzt mit der versammelten nachbarschaft, sehr gesellig - sogar mit andenkenfoto zum schluß, wie es sich für japaner gehört.

wenn man so schippt, stellt man sich ganz neue fragen, wie z.b.: ist es besser, eine schaufel schnee 20 schritte weit zu tragen und dann 1,5 m hoch werfen zu müssen oder nur 10 schritte und 2,5 m hoch? wieviele schneeflocken sind auf einer schaufel? wie lange dauert es, bis der heute morgen geschippte schnee verdunstet (wie war doch der fachbegriff - sublimiert?) und als neuer schnee wieder vor der türe liegt? wieviel wiegen 50 geschippte quadratmeter, auf denen der schnee 40cm hoch lag?

jedenfalls meldet sich schon der muskelkater, und auf der stirn schmerzt die beule, die ein vom dach herabstürzender eiszapfen schlug.

ich freue mich auf deutschland, ab samstag!


03 Januar 2006

 

's ist so kalter winter
















die wettervorhersage stimmt , es schneit, gute 20 cm sind mal eben wieder gefallen.
und es ist kalt, man friert eigentlich den ganzen tag. morgens, beim runterkommen, zeigt das thermometer im wohnzimmer 2 grad, der atem bildet große wolken in der kalten luft. der rotglühende kerosinofen heizt das ganze recht schnell auf mollige 18 grad (behauptet er), doch ein unabhängiges thermometer verkündet 13°. brrr. so warm kann man sich gar nicht anziehen. und dann der arme jakob mit seiner laufnase. und ständig zieht's durch die schiebetüren und -fenster. irgendwann gegen abend ist das wohnzimmer dann tatsächliche 19°C warm (aber nur, wenn man tagsüber nicht mal weg war und solange den ofen ausgemacht hat). da mag man dann gar nicht in das 0°C kalte schlafzimmer gehen.
was für ein land. sage noch mal jemand was von high-tech. die hauskonstruktionen hier sind jedenfalls eher low. low-price und low-tech.
man kann die temperatur anscheinend etwas anheben, wenn man dicke pappe oder isoliermatten vor die fenster stellt, oder eine spezielle plastik-bläschenfolie auf die scheiben klebt. aber wo bleibt da die berühmte japanische ästhetik? wie wär's stattdessen mit bessere häuser bauen??

02 Januar 2006

 

kampai - prosit neujahr!

schon zwei tage ist es jetzt alt, das neue jahr, und an beiden waren wir bei leuten zum mittagessen eingeladen. es gab jeweils die traditionellen kalten neujahrs-speisen: verschiedene gemüse, auf bestimmte weise kombiniert und zubereitet, sashimi und sushi, und spezielle neujahrs-mochi. mochi sind eine art kuchen aus gestampftem klebreis, die man zu neujahr entweder auf dem ofen röstet, wobei sie aufgehen; sie sind sehr zäh zu essen, wie ein großes kaugummi. man kann sie auch in eine würzige gemüsebrühe geben, dabei werden sie auch weich, aber nicht minder klebrig. ganz japan wartet jedes jahr wieder neugierig darauf, wieviel - meist alte - leute beim genuß dieser mochis daran ersticken ( was in den nachrichten berichtet wird).
neujahr ist hier so wichtig für die familie wie bei uns weihnachten: man kommt zusammen, ißt viel, trinkt viel, und geht entweder schon zu sylvester um mitternacht oder an einem der drei ersten tage des jahres (die auch feiertage sind) zum tempel oder schrein. dort für das neue jahr gebetet, man kann zahlreiche glücksbringer kaufen, oder auch eine art los mit dem perönlichen jahresorakel ziehen ("großes glück", "glück", "mittleres glück", "kein glück". und natürlich essen - da sehr viele leute zu neujahr zu den tempeln gehen, kommen auch jede menge mobile essensverkäufer mit ihren buden und wägen. damit nur niemand hungert.
ja, glücksbringer und gebete wird japan brauchen in den nächsten jahren: eine bekannte wahrsagerin hat der nation gestern im fernsehen vorausgesagt, daß "in dreißig jahren alle japaner flüchtlinge" sein werden. und auch schon für dieses angebrochene jahr scheinen allerhand größere katastrophen sich anzubahnen.
ein japanisches phänomen ist der kult um die neujahrskarten hier: sie sind ein gesellschaftliches muß. es gibt sie fertig vorgedruckt oder per computer selbst persönlich zu gestalten, dieses jahr vorzugsweise mit einem hundemotiv, denn 2006 ist das jahr des hundes. eine normale familie verschickt im schnitt 100 bis 200 davon. ab dem 1.1. dann werfen extra dafür eingestellte hilfspostboten dicke bündel in die briefkästen, die es schnell zu sichten gilt: denn wenn man von jemandem eine karte bekommen hat, dem man selbst keine geschickt hat, ist das sehr peinlich, und man muß das schnell nachholen. deshalb ist der run auf die postämter seit heute riesig. zum glück stecken wir noch nicht drin in dieser tretmühle: wir haben vier verschickt und bisher sechs bekommen - das ist noch zu bewältigen!
zu den derzeitigen schneeverhältnissen: in den letzten tagen hat es kaum geschneit, dafür taut es tagsüber und es bilden sich immer längere eiszapfen, die bedrohlich über der haustür hängen. beim versuch, sie vorhin mit einer schaufel abzuschlagen, ist mir einer auf den daumen gefallen - itai itai, aua aua, wenn das mal kein böses omen ist.
für morgen ist neuer schnee angesagt (http://www.jma.go.jp/en/yoho/204_telop_tomorrow.html), und immer noch sind die großen schneeschaufeln ausverkauft.

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